WELTNATURERBE WATTENMEER

Die Natur - Unser höchstes Gut

Was bedeutet das Weltnaturerbe?

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist einer von 16 Nationalparks in Deutschland und der größte zwischen dem Nordkap und Sizilien. Das Wattenmeer der südöstlichen Nordsee gehört zum Welterbe der Menschheit. Damit stehen seine Anrainer - die Niederlande, Deutschland und Dänemark - in der Verantwortung vor der Weltgemeinschaft, seinen außergewöhnlichen universellen Wert zu erhalten. Die Bedeutung des Wattenmeeres für den internationalen Vogelzug war mit ausschlaggebend für seine Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe. Das Weltnaturerbe Wattenmeer erstreckt sich entlang der Nordseeküste von den Niederlanden über Deutschland bis Dänemark und umfasst eine Fläche von etwa 11.500 km². 2009 wurde das deutsch-niederländische Wattenmeer in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen. 2011 wurde es um das Hamburgische Wattenmeer erweitert und 2014 folgte der dänische Teil zusammen mit einer seewärtigen Erweiterung des niedersächsischen Wattenmeeres (siehe Meilensteine). Das Wattenmeer wurde unter allen drei angemeldeten Kriterien in die Liste des Welterbes aufgenommen. Damit ist bestätigt: Das Wattenmeer besitzt sowohl hinsichtlich der geologischen und ökologischen Prozesse als auch hinsichtlich seiner Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt eine weltweit herausragende Bedeutung. Der „außergewöhnliche universelle Wert“ des Wattenmeeres ist somit international anerkannt und die Leistungen des über 40-jährigen grenzüberschreitenden Schutzes und Managements werden gewürdigt. Das Wattenmeer steht nun auf einer Stufe mit anderen weltberühmten Naturwundern wie dem Grand Canyon in den USA und dem Great Barrier Reef vor der Küste Australiens.

„Natur Natur sein lassen“ ist das Ziel aller Nationalparke. Einzigartige Natur soll erhalten werden – nicht nur die Tiere und Pflanzen, sondern die Landschaft in ihrer Gesamtheit, mit Bergen und Seen oder, in unserem Fall, Wattflächen und Prielen, Dünen und Salzwiesen – damit Menschen heute und in Zukunft darüber staunen, darin forschen und sich erholen können.

Mehr als 10.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten wurden bis jetzt im Wattenmeer festgestellt, und es kommen immer wieder neue, oft überraschende Entdeckungen hinzu. Die bekanntesten Vertreter der Tierwelt sind die drei heimischen Meeressäuger: Seehund, Kegelrobbe und Schweinswal. Unübersehbar sind auch die großen Vogelschwärme, die vor allem auf dem Durchzug im Herbst und Frühjahr das Wattenmeer als Rastgebiet nutzen. Viele typische Wattenmeer-Bewohner sind hingegen sehr klein oder leben verborgen z. B. im Wattboden oder in Pflanzenstängeln. Im Nahrungsnetz spielen sie jedoch eine große Rolle.

Auch in der Pflanzenwelt sind viele charakteristische Wattenmeer-Arten auf den ersten Blick unscheinbar. Gräser und Stauden, die Salz, Wind und Überflutung ertragen, können den extremen Lebensraum besser besiedeln als große Bäume.

Mehr als 40 Nationalpark-Infoeinrichtungen entlang der Küste und auf den Inseln bieten Ausstellungen und Veranstaltungen rund um die Nationalparks und das Weltnaturerbe Wattenmeer. Alle Nationalpark-Stationen, -Häuser und -Zentren haben unterschiedliche Themenschwerpunkte, so dass es lohnt, verschiedene Einrichtungen - auch mehrfach - zu besuchen.